Für alle meine Stories gilt, ich habe bedeutend mehr, das sind wirklich nur Auszüge. Ihr könnt mich gerne anschreiben, wenn Ihr weiterlesen möchtet.

Hütte

…“Wie in einem scheiß’ Horrorfilm oder so ’nem blöden mystischen Thriller“, dachte sich Sean, als er das Szenario betrachtete… Auf dem See lagen dicke Nebelschwaden, das Schilf ragte dreckig gelb und still in die Höhe, er hörte einen ihm unbekannten Vogel schreien, Geräusche im Wasser, die durch einen flatternden Gesellen verursacht wurden,… vermutlich ein- und derselbe… An den wenigen weißstämmigen Bäumen hingen noch vereinzelt rote und goldene Blätter, die jedoch schon beängstigend Richtung Boden sanken,…der Himmel zeigte sich in einem hellen Grau… soweit das Auge reichte, als ob es so sein musste. 

Er fröstelte und zog die Schultern zusammen. Wieso um alles in der Welt war er wieder mal der Meinung gewesen, dass er sich die Gegend erst mal alleine ansehen musste? 

Er konnte sich schon vorstellen, wie es hier in zwei Stunden aussehen würde, wie es von den Leuten der Spurensicherung, Polizisten in Zivil und Uniform, Fotografen und sicher auch einigen Schaulustigen wimmeln würde. Mit seinen 38 und den langen Dienstjahren, war das Procedere nichts Neues für ihn. 

Der Tipp… so ein unheimlich wichtiger Tipp… hier sollten mindestens zwei der Leichen vergraben sein…

Wie sollte man in diesem Dreckloch überhaupt irgendetwas finden? Dabei dachte er noch nicht mal an den See. Es war der Sumpf darum, der ihm Sorgen bereitete.

Es würde sie Tage kosten, bis sie das mögliche Gebiet abgesucht hatten. Sean setzte sich in Bewegung und ging dichter an das Ufer heran… langsam und mit einem enormen Widerwillen näherte er sich dem Wasser. Horrorfilme zogen vor seinem inneren Auge vorbei. Riesige Haie, Urzeitmonster, groteske Mutationen, die urplötzlich aus dem Wasser sprangen und die Opfer blitzschnell unter Wasser zogen.

Er hätte es nie zugegeben, aber Tiefen, in denen er nichts sehen konnte, bereiteten ihm Unbehagen. Zugegeben schwamm er auch nicht gern. Er schmunzelte, als er an die Brathähnchen dachte, die sich freiwillig in der Sonne grillten.

Sean zog eine leichte Bräune durch die Frühlingssonne vor, wenn er sich noch alleine an einem Gewässer aufhalten konnte. Dann setzte er jeden Millimeter seiner Haut den zarten Sonnenstrahlen aus und konnte es so schlafend genießen.

Er umrundete den See im Sumpf und versuchte sich die Gegend einzuprägen, darauf zu achten, Unregelmäßigkeiten zu erkennen. Aber seine Gedanken waren irgendwie nicht bei der Sache. Sie hatten einen Täter, der sie immer wieder in die Irre führte. Sie wussten, dass er mindestens eine Frau getötet hatte, aber sie konnten die Leiche nicht finden. Und nun sah es so aus, als gäbe es mehr als eine Tote. Sean rieb sich die schmerzenden Schläfen. Er schloss seine Augen und versuchte sich vollends zu entspannen.

Die zwei schwarzen Jünger, welche die Polizei informiert hatten, trieben sich am liebsten auf Friedhöfen herum. Die Szene war ihm nicht völlig fremd, viele befassten sich mit Okkultem, viele mochten jedoch nur die morbide Umgebung. Er hatte auch keine Ahnung, wo der Satanismus begann und wo er aufhörte, aber er war sich sicher, dass die Grenzen oft fließend waren. Sein Bruder war ein Gothic und hörte seltsame Musik. Sean war sich sicher, hätte er die Klänge seines Bruders tagtäglich hören müssen, hätte er sich in die Badewanne gelegt und sich genüsslich die Pulsadern geöffnet, der Länge nach...

Nein, Sean liebte, wenn überhaupt, soliden Rock. Der durfte auch durchaus mal etwas rough daherkommen. Seine unumstrittenen Lieblinge hier waren eindeutig Boston; doch er konnte auch viel mit den britischen The Almighty anfangen.

Sean schüttelte den Kopf, was er am liebsten hörte, war sicherlich gerade nicht das, worüber er sich Gedanken machen sollte.

Kelvin und Jeremiah hatten ihnen den Tipp gegeben. Sean hatte es nur übermittelt bekommen, aber wie kamen die Zwei dazu, dass sie das wissen konnten? Hatten Sie den Täter beobachtet? Waren sie zufällig in der Nähe gewesen? Hier gab es jedoch zumindest weit und breit keinen Friedhof oder ähnliches.

Daniel

Daniel verließ das `Cabaret´ mit dem dunkelhaarigen jungen Mann, den er gerade kennen gelernt hatte. Sein Lächeln und diese hellen grünen Augen hatten ihn umgehauen. 

Er war froh, dass sein Gegenüber in dem Halbdunkel nicht seine geröteten Wangen und seine zitternden Hände erkennen konnte. 

Der Boden vor der Gaststätte war mit Laub bedeckt, der Wind war bereits kühler, aber noch angenehm. 

Sie lehnten sich gegen die Wand und redeten.

„Also du heißt Daniel. Habe dich hier schon ein paar Mal gesehen, aber erst seit ein paar Monaten!“

„Ja, ich komme noch nicht so oft hierher. Und dein Name war?“

„Rick! Jeder da drin kennt mich. Und was treibt dich neuerdings hierher?“

Daniel sah verlegen auf den Boden. „Was schon?“

„Und das weißt du noch nicht so lang?“

„Hm, ja! Na ja und da dachte ich, ich könnte es mal hier probieren.“

„Dachtest du? Was machst du denn so? Gehst du noch zur Schule?“

„Nein, ich arbeitete in einer Werkstatt für Oldtimer!“

„Interessant. Und du wohnst in der Vorstadt?“

„Ja, ist nicht gerade der nächste Weg!“

Rick schob seine Hand in Daniels Hosenbund und zog ihn an sich ran, dann küsste er ihn leidenschaftlich und Daniel verlor den Boden unter den Füßen. Sein Magen drehte sich und eine Gänsehaut raste über seinen Körper. Als Rick sich von ihm löste, war er wie benommen. 

„Willst du mehr davon?“ Ricks Lächeln war frech und ein seltsamer Blick lag in seinen Augen. Daniel hätte vorsichtiger sein sollen, doch er war noch viel zu neu in der Szene. Rick nahm ihn an der Hand und zog ihn mit sich ins Gebüsch. Daniel folgte ihm wie ein Hund. 

„Na, dann wollen wir mal etwas Spaß haben, oder?“

„Klar, wieso nicht?“ sagte Daniel lächelnd. 

Im nächsten Moment öffnete Rick Daniels Hose und zog sie ihm hinunter. Dann drehte er ihn mit dem Gesicht gegen die Wand der Discothek, Daniel war völlig perplex, er spürte etwas Feuchtes und dann stieß Rick, ohne Vorwarnung, in ihn hinein. Daniel schnappte nach Luft, ein brutaler Übergriff und der Schmerz war entsetzlich, er war nicht in der Lage sich zu wehren. Es dauerte nicht lange, dann zog Rick seinen Reißverschluss wieder zu und klopfte Daniel auf die Schulter. „Mach‘ s gut Kleiner. Hat Spaß gemacht!“

Daniel stand mit zitternden Knien an der Wand, während ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er hatte es das zweite Mal in dieser anderen Welt versucht und hatte sich zum zweiten Mal die Finger verbrannt und dieses Mal heftig.

Langsam zog er seine Hose wieder hoch und zupfte sich alles zurecht. Ihm war unverständlich was er falsch gemacht hatte. Und tief in ihm drin zerbrach etwas. 

Als er an sich hinunter sah und feststellte, dass alles wieder an seinem Platz war, verließ er das Gebüsch und stand auf der Straße. Dort setzte er sich auf einem großen Stein vorsichtig auf seine Jacke und versuchte den Schmerz zu ignorieren. Sein Blick ging abwesend in die Ferne. 

„Hey, kann ich dir helfen?“ ein hübsches dunkelhaariges Mädchen sah ihn mitleidig an. Er sah sie an, doch als hätte er sie nicht bemerkt, sah er wieder weg. „Na, dann eben nicht!“ meinte sie und ging davon.

Irgendwann später parkte er sein Auto vor dem Haus seiner Eltern. In seinem Zimmer legte er sich bäuchlings auf sein Bett und fühlte sich nur elend. Absurde Gedanken jagten sich in seinem Kopf und schließlich fiel er in einen unruhigen Schlaf. 

„Daniel! Hey, aufwachen!“ flüsterte eine Stimme in sein Ohr. Ihm fehlte die Orientierung und er hob den Kopf und sah sich um. „Sag mal was hast du wieder getrunken, dass du so aussiehst?“

„Hallo Schwesterherz!“ 

DJ grinste ihn an. „Willst du nicht langsam mal was essen...und vielleicht was anderes anziehen? Das Zeug stinkt ja bestialisch.“

Daniel bemerkte erst jetzt, dass er in seinen Klamotten geschlafen hatte. Und plötzlich erinnerte er sich wieder und ihm wurde übel. So schnell es ihm möglich war, spurtete er ins Badezimmer. 

Dort übergab er sich in die Toilette und DJ stand lachend in der Tür.

„Mama sagt immer, man soll nur soviel saufen, wie man auch verträgt!“

„Danke!“ schnaufte Daniel. „Verschwinde, ich will duschen!“

„Ich geh ja schon!“

Schwerfällig erhob er sich vom Boden und warf die Tür ins Schloss, dann zog er sich die Klamotten aus. Als er seinen Slip in die Ecke feuern wollte, hielt er erschreckt inne. Er sah Blutflecken darin und nun fühlte er sich noch schlimmer, falls das überhaupt möglich war. 

Das Wasser prasselte lange auf ihn herunter ohne das er sich regte. Er musste sich immer wieder fragen, wie er so blöd hatte sein können. 

Daniel spürte, dass er mit jemandem reden musste, doch es gab niemanden der wusste, was mit ihm los war. Er dachte an seinen Freund Dwayne. Wie sollte er ihm das bei bringen?

Eine Stunde später ging er in frischer Kleidung die Treppe hinunter zur Küche. Es war bereits Drei Uhr Mittags und das am Sonntag, das hob seine Stimmung nicht gerade.

Johnny

Ein Schnarchen neben mir riss mich aus meinen Träumen.

Es musste schon gegen Mittag sein, das erkannte ich an der Helligkeit im Zimmer. Um mich herum lagen einige Leute und schliefen. 

Aus der Küche hörte ich Geräusche und kämpfte mich auf die Füße. 

Rebecca war schon wieder am werkeln und es war mir unverständlich, wie sie solche Partys immer so locker überstand. 

„Hi! Krieg ich Kaffee?“

„Klar, kein Problem! Du hast dir ja wieder mal ordentlich die Kante gegeben. Simon war nix für dich?“

Mein überraschter Gesichtsausdruck verriet ihr wohl meine Gedanken.

„Woher ich das weiß? Na, ganz einfach, wäre etwas für dich dabei gewesen, wärst du sicher nicht immer noch hier!“

Ich lächelte, sie kannte mich einfach in- und auswendig. 

Aber ich kannte sie sicher nicht weniger gut, ich empfand es als angenehm sie als Freundin zu haben. 

Während sie Kaffee machte, betrachtete ich sie. Sie war hübsch, ihre Haare waren lang und rot gelockt und irgendwie sah sie immer wie „frisch aus dem Bett“ aus. Ihre Augen waren blaugrau und sie hatte die typischen Sommersprossen wie fast alle Rothaarigen. Sie war klein und zierlich und während ich darüber nachdachte, wieso sie in all den Jahren kaum eine Beziehung gehabt hatte, fiel mir ein, was ich sie unbedingt hatte fragen wollen.

Rebecca stellte mir eine Tasse Kaffee hin und ich trank den ersten Schluck. 

„Sag mal, gestern war da ein Typ, der hieß Joshua. Er war wohl nur da um jemanden abzuholen. Kennst du ihn?“

„Joshua? Nein, ich glaube nicht, dass ich den kenne. Tut mir echt sorry. Wen hat er denn abgeholt?“

„Keine Ahnung, mir waren viele der Leute unbekannt!“

„Das sollte man kaum glauben, aber dann kann auch ich dir kaum helfen, ich kannte einige der Leute selbst nicht. Wieso fragst du?“

„Na ja, wieso wohl? Der ist definitiv was für ’ne Nacht, sah verdammt gut aus!“

„Schade, dass ich dir nicht helfen kann.“ 

Sie setzte sich mir gegenüber und lächelte mich an.
"Und? Für dich war niemand dabei?"

„Ach, da sind immer welche, aber ich habe momentan keine Zeit für jemand anderen!“

„Zeit brauche ich auch nicht!“

„Ach Johnny, du weiß genau, dass ich nicht nur etwas für eine Nacht will wie du!“

„Hallo ihr beiden!“ Jason trat durch die Türe. 

„Morgen!“ brummelte ich. „Du bist auch noch hier?“

„Ja, sieht so aus.“ Er küsste mich auf die Wange. „War wieder eine tolle Party, Rebecca, obwohl ich mich konkret nicht mehr an viel erinnern kann! Na ja, da ich noch hier bin...“, er schwieg und lächelte. Kleine Lachfalten bildeten sich um seinen Mund und ich wusste nicht, ob es das war, was ich an ihm mochte oder ob es seine durchdringend blauen Augen waren. Wir hatten Spaß miteinander, wenn wir uns mal trafen. 

Sein Blick erzählte mir eine Menge und ich lächelte, als ich merkte, dass es wohl doch noch ein netter Tag werden würde.

„Sag mal, kennst du einen Typen namens Joshua?“

„Der von gestern? Gesehen habe ich ihn auch, aber ist nicht meine Wellenlänge. Nein, sorry!“

„Na ja macht ja nix!“ Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen. „Rebecca ich glaube, ich geh mal runter in meine Wohnung duschen. Ich riech bestimmt wie ’n Aschenbecher!“ Ich stand auf, drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange und war auch schon weg.



Ich trocknete mich gerade ab, als es an der Tür klopfte. Das Handtuch schwang ich mir locker um die Hüften und öffnete. Jason stand draußen und musterte mich. 

„Kein Gramm zu viel!“ schnurrte er, während er das Handtuch wegzog und die Türe zu kickte. In Windeseile hatte er sich aus seinen Klamotten gepellt und dann zeigte er mir, wieso es gut war, dass ich ihn immer wieder mal durch meine Tür ließ......

Sam

Ryan lehnte am Pfosten des Pavillons und hatte die Augen geschlossen. Sein Hals war feucht von dem was Sam tat, er genoss die ersten leidenschaftlichen Gefühle, die ihn schwindelig machten und seinen Innerstes aufwühlten. Er war genau so erregt wie sein Gegenüber, der an ihm lehnte und er wünschte sich, er würde nie damit aufhören. Sam dehnte den Ausschnitt des T-Shirts und berührte einige Zentimeter neue unberührte Haut und schon alleine Sams Atem ließen Ryans feine Haare erzittern. Sie waren, nicht dessen bewusst, dass man sie erwischen könnte oder wie entsetzt sie gewesen wären, völlig gefangen in ihrer beider zarten Hingabe. Es hatte ungewollt etwas verbotenes Anrüchiges und schien doch so richtig zu sein. 

Sam dachte nicht daran, mit irgendetwas aufzuhören und versetzte Ryan immer neue heißere Wellen des Fühlens, des Vertrauens, selbst berauscht von Ryans Körper und der weichen Haut, die jeden Millimeter zu küssen, wert zu sein schien. Sanft grub er seine Zähne in den Muskel oberhalb von Ryans Schlüsselbein und entlockte ihm ein verhaltenes Stöhnen. Worauf er an der Stelle verharrte und die Haut liebkoste, sich wohl dessen bewusst, dass die Nerven immer neue Reize aussendeten. 

Ryan drehte sein Gesicht in Sams Richtung und drückte seinen Kopf sanft nach oben, für einen kurzen Moment blitzten dessen blaue Augen auf, ehe sein Speichel Ryans Lippen benetzte und sie sich heftig küssten. Sam war fast schon hektisch, was Ryan am äußersten Rand überforderte, doch er ließ sich einfach treiben, bereit einfach weiter zu machen. Sams Hände berührten die Haut knapp über seinem rückwärtigen Hosenbund und Ryans Puls stieg. 

Jäh riss sie das Ächzen des Gartentores aus ihrer innigen Umarmung und sie starrten entsetzt in diese Richtung. Sie lehnten noch immer eng aneinander, sich nicht dessen bewusst, dass auch dies sie in eine schwer einzuschätzende Lage bringen konnte. 

Ryans Schwester kam den Gartenweg entlang, beachtete sie zuerst nicht, worauf sie sich voneinander entfernten. Ihr Blick traf sie schließlich doch und ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. Sie sah sie einen Moment an, drehte sich dann um und schlenderte davon. 

Ryan und Sam sahen sich fragend an, warteten bis sie außer Sichtweite war und küssten sich ein letztes Mal. „Ich geh besser!“ flüsterte Sam und Ryan nickte, obwohl seine Augen etwas anderes ausdrückten. Er begann die erste zarte Sehnsucht zu spüren, als Sam sich von ihm entfernte. Sam ging rückwärts, sah ihn die ganze Zeit an und Ryan wollte ihm nachlaufen. Dann sah er ihm zu, wie er sich über den Gartenzaun hievte und um die Ecke verschwand. 

Noch völlig aufgewühlt, lehnte er an dem Pfosten, gleichzeitig stürzten tausend Gedanken auf ihn ein, ob seine Schwester ihn verraten würde. Zitternd wie Espenlaub machte er sich auf den Weg zurück ins Haus. Er fühlte sich völlig überfordert von den vielen Gefühlen, die ihn beherrschten. Was er gerade gespürt hatte, bekam einen schalen Beigeschmack und Ryan wollte zu Sam, sich an ihn kuscheln und seine Umarmung spüren. 

Er ging durch den Hof auf die Hintertür des Elternhauses zu und sein Herz pochte wild. 

Kaum, dass er eingetreten war, lauschte er, aber nichts war zu hören. Ryan schlich mit eingezogenen Schultern zur Treppe, die in den zweiten Stock führte und trat vorsichtig auf die Stufen. Unwillkürlich wünschte er sich, er wäre bereits so alt wie seine Schwester, die sich längst nicht mehr so vorsichtig verhalten musste. Allerdings vermutete er gleichzeitig, dass ihm die Altersstufe nur etwas gebracht hätte, wenn er in ein Mädchen verliebt wäre. Er dachte wehmütig an Sam, er spürte ihn noch an sich und er wusste nicht mit Bestimmtheit, wann er ihn wieder sehen würde. 

Ryan betrat den Flur zu seinem Zimmer, als Liz, seine Schwester aus ihrem Zimmer gestürmt kam. Sie blieb genau vor ihm stehen und grinste ihn unverhohlen an. Sie schien auf eine Reaktion von ihm zu warten, doch er starrte sie nur an. 

Schließlich sah Ryan wie in Zeitlupe, wie sie ihren Mund öffnete. „Ich werde dich nicht verpfeifen!“ sagte sie knapp und verschwand wieder in ihrem Zimmer. 

Ryan blieb wie angewurzelt stehen und es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis das Ausgesprochene wirklich bei ihm ankam. Er blinzelte und fragte sich ob der wahre Hammer noch auf ihn lauerte. Seine Schwester und er waren sich nicht wirklich grün und deshalb wusste er nicht, wie er ihre Aussage einzuordnen hatte. Sein Handy klingelte und sein Herz machte einen Satz. Als er sah, dass Sam anrief, schluckte er und nahm das Gespräch leise an, während er seine vier Wände betrat. 

„Hey Ryan, wann machen wir weiter?“ 

Ryan schluckte, er hätte ihn am liebsten durchs Telefon zu sich geholt. „Ich...ich weiß nicht, ich...“, er wollte ihm sagen, dass er seine Berührungen vermisste, aber jetzt war er gehemmt, „... 

„...Du fehlst mir!“ flüsterte Sam, als hätte er seine Gedanken erraten. „Lass mich unter deine Decke kriechen.“ 

Ryan sah sich erschreckt um, als könnte außer ihm noch jemand hören, was er gerade gehört hatte. 

„Ich möchte dich auch bei mir haben, aber ich habe Angst!“ 

„Quatsch, mach dir keinen Kopf, ich hol dich Morgen gegen 3 zum Schwimmen ab, ok?“ 

Ryan nickte erst. „Hmm...ich hoffe das Mum keinen Verdacht schöpft. Immerhin kennt sie dich nicht!“ 

„Tja, da muss sie jetzt durch. Ich konnte dich doch nicht einfach so davon ziehen lassen.“ 

Sam spielte ganz frech darauf an, wie sie sich getroffen hatten. Ryan ging auf eine Privatschule, Sam auf die kommunale Schule und so waren sie sich vorher nicht begegnet.

Shayne

Teil: Als Shayne zu Hause ankam, war es kurz nach Mitternacht. Er zog sich notdürftig seine Sachen aus und fiel ins Bett, er schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen nahm er seinen Hund im Jeep mit und fuhr an eine einsame Bucht. Es gab hier keinen wirklichen Strand und hauptsächlich Felsen, deswegen war man hier meistens alleine, da es kaum einige 100 Meter weiter, feine Sandstrände gab. Shayne zog seine Sachen aus und kletterte langsam über die Steine in die Brandung. Er stand recht gleich bis zu seiner Hüfte im Wasser und sein Hund tat es ihm nach, als er mit einem kleinen Hechter im Wasser landete.

Das kühle Nass und die Atmosphäre badeten seine Seele. Er konnte nicht verhindern, dass er an Alina dachte. Es war die Art, wie der Abend für sie beide ausgegangen war. Shayne hatte keine Ansprüche auf sie, er wusste, dass er nicht der Einzige war, mit dem sie schlief. Aber er war sich immerhin sicher, dass er bei ihr einen besonderen Stellenwert genoss. 

Zugegeben hätte er sie sich jetzt hierher gewünscht. Er wusste nicht genau, warum das so war, aber vielleicht wollte er ihr nur ihre Wunden lecken. Shayne konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der Ausgang am Abend etwas anderes wie awkward für sie gewesen war. Sie hatte ihm bis dato nicht geantwortet, aber vielleicht sah sie den Zettel ohnehin erst Montag Morgen.

Sie hatte auch keinen Grund ihm zu schreiben. Sie pflegten keinen Kontakt, wenn sie nicht vorhatten sich zu sehen. 

Er lag später in der Bucht auf einem Handtuch und schlief ein. Sein schöner schwarzer Hund lag neben ihm. 

Er erwachte, als es bereits dunkel wurde und sah sich irritiert um. Shit Buddy, spät geworden?

Als Shayne bei seinem Auto ankam, vibrierte sein Handy.

Teil: Hey Kleine...... nuschelte er kaum verständlich. Sie reagierte nicht. Er räusperte sich Hey Süße, komm hoch. 

Sie verabschiedete sich mit ihrer Zunge und er seufzte..... 

ihre Augen glänzten verführerisch und ihre Lippen umspielten Lachfältchen. Sie rutschte auf seinen Schoss und sie küsste ihn heiß. 

Komm rutsch nach hinten, da haben wir mehr Platz schnurrte Shayne. Wie heißt du eigentlich? 

Valentina 

Cyberix

Blaze schob die immer offene Stahltür auf und sofort blies ihm der ohrenbetäubende Lärm von Gewehrfeuer, Schreien und Stakkato-Schritten entgegen, grelle, bunte Lichtblitze durchzuckten die ansonsten stockfinsteren Räume und wäre er zum ersten Mal hier gewesen, wäre er sicherlich erschrocken. Doch er schlich sich nicht das erste Mal hinein.

Er befand sich noch in dem langen kalten Flur und näherte sich erst noch dem ganzen Spektakel. Erst als er das Ende der Wand erreicht hatte, zuckten die Lichtblitze auch über ihn. Der riesige leere Raum, der sich wohl bei anderen „Wohnzimmer“ schimpfte, glich mit dem Lärm und den ganzen Schatten einem übergroßen Videospiel und genau das, war es, was in einigen Metern Entfernung auf einer weiß getünchten Wand flackerte. Monster, die gefühlsmäßig auf einen zusprangen, explodierende Blutlachen und Gedärme, die sich über die Wand auszubreiten schienen......

und in einigen Metern Entfernung davor, saß Cyberix......völlig gebannt von ihrem Spiel, genauer gesagt von ihrem Spiel mit den anderen Irren dieser Cyberwelt, mit denen sie über Gott-weiß-welche Kabel und Kanäle verbunden war. Ihr Mund stand offen, und die Lichter tanzten in ihren Augen, sie bewegte sich rhythmisch zu dem lärmenden Gedröhne und war bereits völlig nass geschwitzt, als er hinzu kam. Strähnen ihrer rosenroten Haare klebten an ihrem Hals und in ihrem Gesicht. Es machte ihn unmenschlich an, wenn er sie so sah. 

Cyberix hatte ihn bestimmt bereits bemerkt, aber nichts und niemand konnte sie von ihrem Spiel ablenken. 

Blaze ließ seine Jacke zu Boden gleiten und öffnete den Reißverschluss seiner Hose. Er zitterte, als er die Hand hob um sie zu berühren, als seine Finger über die schweißnasse Haut glitten und er ihre Brüste berührte. Er küsste sie in den Nacken...